Mittwoch, 26. März 2008

Artikelserie: eSportmentalität in Europa

Teil 1: Sind die Koreaner tatsächlich die besseren Strategen?

Immer wieder lese ich im Internet Artikel, die eben diese Aussage als Faktum betrachten. Seien dies mehr oder weniger neutrale Texte wie auf MYM oder stark übertreibende und offensichtlich falsche, wie dieser hier von GotFrag der an einer Stelle sagt "Lyn is not "everyone." He is the best of the best, as are his Korean brethren, and their presence, for better or worse, greatly reduces the chances of other players winning.". Lyn hat schon öfters verloren und abgesehen davon waren Grubby und Tod bei den Extreme Master Finals vor Lucifer. Wenn man sich allerdings die Ergebnisse von grossen Turnieren sowie die fernöstliche Beteiligung an der WC3L ansieht, kann man sich dem Gedanken, dass Asiaten und Koreaner die schlicht besseren Starcraft und Warcraft III Spieler sind, kaum erwehren. Dies schlägt sich auch in der Berichterstattung nieder. Ohne eine aufwändige Inhaltsanalyse zu erstellen, wage ich es als regelmässiger eSport Newsleser zu behaupten, dass in den Köpfen der meisten eSport Journalisten, die Asiaten über ein grösseres "Talent" für RTS besitzen bzw. eine weitaus bessere Disziplin haben, was das Training anbelangt.

Inwiefern stimmt das? Zweifelsohne haben Spieler wie Sky und Lucifer in den letzten Jahren die Turnierszene dominiert und der europäischen Konkurrenz oft keinen Podestplatz gegönnt. Doch liegt das wirklich daran, dsas sie die besseren Strategen sind? Wohl kaum. Meiner Meinung nach rentiert es im fernen Osten viel eher auf die Karte "eSport" zu setzen. Diese Gegebenheit wird von mehreren Faktoren beeinflusst, namentlich dem sozialen Umfeld, dem Angebot an Preisturnieren und den Lebenshaltungskosten kombiniert mit der Verfügbarkeit von Computern und Internet.

Zu Beginn der Karriere eines jeden eSportlers, haben diese drei Faktoren einen sehr geringen Einfluss. Am Anfang ist der Spielspass eines Warcraft 3's oder Starcraft's so hoch, dass man sich durch solche "Nebensächlichkeiten" nicht beirren lässt und problemlos fünf Stunden am Tag richtig trainieren kann. Man spielt und trainiert so gleichzeitig nur um des Hedonismus willen. Über die Jahre hinweg verliert sich der Spielspass langsam aber sicher, besonders bei ausgiebiger Nutzung bzw. intensivem Training. Einige hören dann ganz auf mit dem Spielen, andere machen eine Pause und finden ein paar Monate später wieder mehr Spass am Spiel. Wieder andere sind in der Zeit des hedonistischen Nutzens so gut geworden, dass sie einen Teil ihres Lebensunterhalts mit dem Computerspielen verdienen können. Während der Spielspass mit der Zeit abnimmt, gewinnen die genannten Faktoren an Einfluss. Dieser ist je nach Land bzw. Kontinent ganz unterschiedlich.

Beim sozialen Umfeld ist der ferne Osten klar im Vorteil. Während in Südkorea und China eSport Champions wie Popstars vergöttert werden, erntet man in unseren Breitengraden im besten Fall ein bemitleidendes Lächeln für sein Hobby und im schlimmsten Fall wird man als potentieller Massenmörder hingestellt. Was in Europa weitgehend als Zeitverschwendung betrachtet wird, ist in Asien eine sehr erstrebenswerte Profession geworden. Dadurch haben unsere asiatischen Freunde automatisch einen grossen psychologischen Vorteil, da es ihnen enorm viel leichter fallen dürfte, sich fürs Training zu motivieren. Mit zunehmendem Alter wachsen Gewissensbisse um Zeit, die man vielleicht besser in die Arbeit, Karriere und Studium investiert hätte als ins Computerspielen, bei unser einem stark an.

Dazu kommt, dass das Angebot an Preisturnieren in Warcraft 3 in Asien weitaus grösser ist. Das beeinflusst nicht nur die öffentliche Meinung über eSport (und somit den ersten Punkt), sondern gibt den Spielern in regelmässigen Abständen neue Ziele auf die sie trainieren können. Das einzige auf was es sich in der Schweiz zu trainieren "lohnt" sind die ESWC bzw. WCG Qualfikation und damit hat es sich dann auch schon. Wer dann gerade keine Zeit hat oder nicht nach San Francisco gehen will, hat gar keinen Grund zu trainieren, denn der hedonistische hat sich ja nach all den Jahren weitgehend verabschiedet, bzw. ist durch DotA (oder noch schlimmer, durch WoW) ersetzt worden. In Deutschland gibt es natürlich noch die EPS bei der man relativ viel Geld machen kann, doch das gilt auch nur für die besten 5 Spieler des Landes. Und auch hier müssen sich die Spieler die Frage stellen; "Würde ich nicht mehr Geld verdienen und einen besseren Grundstein für meine berufliche Zukunft legen, wenn ich arbeiten würde anstatt zu Zocken?". Nur für denjenigen, der die deutsche EPS zweimal pro Jahr gewinnt, rentiert es wirklich eSportler zu sein. Die Top 5 können vielleicht durch andere Turniersiege und Clansponsoring auch noch einen adäquaten Umsatz verzeichnen, aber darunter wird die Luft schnell ziemlich dünn. Derweil finden in China und Südkorea beinahe im Wochenrythmus grosse Turniere statt anhand derer sich eine wesentlich grössere Zahl von Spielern ein hübsches Sümmchen verdienen kann, welches ich aber nicht näher erörtern will bzw. kann. 2:0 für den fernen Osten.
Der zweite Teil folgt nächste Woche...

Montag, 17. März 2008

Stage-Match vs SaSe

Das Stage-Match gegen SaSe, welches von SK.Malystryx (oder so ähnlich :D) und dem SEC Moderator kommentiert wurde, kann man sich nun auch im Internet (inkl. Kommentar) anschauen.

Da der Code zum Implementieren leider nicht funktioniert ist hier der Link. Damit das Movie startet müsst ihr unten bei Play die Qualität (L, M, H) auswählen.

Donnerstag, 13. März 2008

Scrolling im Warcraft 3

Es gibt bei Warcraft 3 die unterschiedlichsten Arten zu scrollen. XLorD zum Beispiel scrollt mit der Maus am Bildschirmrand, so wie ich das auch tue. Bis vor Kurzem dachte ich, das sei auch der einzig normale Weg, wie man scrollt. An der SEC habe ich dann aber mal SaSe über die Schulter geschaut und er scrollt mit Rechtsklick. Das heisst er macht einen Rechtsklick auf den Bildschirm und wenn er die Taste gedrückt hält, kann er sich quasi durch den Bildschirm ziehen. Diese Methode wird interessanterweise bei C&C 3 sehr häufig verwendet aber, (so glaube ich zumindest) bei Warcraft 3 nicht. Dass jemand mit den Pfeiltasten scrollt, hätte ich nicht gedacht, aber scheinbar macht Thurisaz das. Ich weiss allerdings nicht genau, wie dass das funktionieren soll.. Vielleicht hat er ja drei Hände, dann würde das gut gehen, aber mit der dritten Hand würde ich dann doch viel eher... während dem Zocken... naja lassen wir das.
Mich interessiert nun wie ihr scrollt und welches die meist benutzte Variante ist (Poll).

Samstag, 8. März 2008

WCG: SEC #3

Heute habe ich gegen den Portugiesen last.phoenix von Defining Stars gespielt. Nachdem xlord gegen ihn nur 1:2 gewonnen hat (man bemerke, dass xlord die erste Map mit UD verloren hat und dann die zwei folgenden mit Human gewonnen hat) , war für mich ziemlich klar, dass mein Undead wohl ebenfalls nicht ausreichen wird, um hier zu gewinnen und ich kann dummerweise nicht Human spielen =/.

Wie immer habe ich aber die Chance, dass er ein Orc ist, der nicht weiss, wie man gegen CL/Fiends spielt, daher habe ich das mal auf Twisted Meadows versucht. Ich konnte am Anfang gut creepen und hatte sogar einen XP Folianten finden dürfen, allerdings hat er es mir dann sehr schwer gemacht, Level 3 zu erreichen. Daher musste ich dann auch einen ziemlich blöden Kampf eingehen, da ich mich nicht mit Level 3 in die Base zurückziehen konnte, als der Shadowhunter kam. Ich konnte meine Verluste allerdings in Grenzen halten und hatte seine Exe von anfang an gescoutet. Daher konnte ich dann meinen 50 Supply Go ziemlich perfekt anbringen. Er hat mich dann bei der Taverne abgefangen, wo es zum Kampf kam. Obwohl ich eine ziemlich gut Position hatte, ging der Kampf nicht zu meinem Vorteil aus. Dank seinem Micro und Healwave Level 2 hat phoenix fast keine Einheiten verloren und ich musste dann irgendwann einmal mein TP benutzen. Da war das Spiel so gut wie vorbei, da seine Exe lief und ein Wunder hätte passieren müssen, damit ich das Spiel noch hätte gewinnen können.

Auf der zweiten Map (Echo Island) habe ich mich dann für DK/Lich mit Ghouls/Fiends entschieden. Diese Combo hatte wesentlich besser funktioniert als die CL Strategie. Ich konnte am Anfang eine dezente Zahl von Grunts kicken und sogar seinen Blademaster surrounden, worauf er das TP geused hat (er hat es benutzt, das wäre aber nicht notwendig gewesen, sein BM hatte zu dem Zeitpunkt ca 72 Mana und 500 HP, daher hätte er auch auf Windrun warten können..). In diesem Moment hatte ich imho einen ziemlich grossen Vorteil. Ich habe mich dann entschieden seine Expansion zu creepen, da ich dachte, dass ich ihm genug Schaden zugefügt habe und er nicht gleich wieder auf eine Konfrontation aus ist. Leider kam aber in diesem Moment gerade sein Shadowhunter und mit diesem und seinem Blademaster hat er mich gecreepjacked und ca. 4 Ghoule gekickt, was halt schon ziemlich weh getan hat. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, dass es so kommt, aber ich habe wohl zu wenig Erfahrung mit dieser Strategie. Von diesem Moment an, konnte ich dann nicht mehr viel ausrichten, er hat gecreept und ich hatte aus Angst vor einem weiteren Creepjack in meiner Base auf Tier 3 und Ghoul Frenzy gewartet. Als ich dann doch meine Expansion creepen ging, wurde ich natürlich ausgerechnet wieder gecreepjacked und er hatte meine einzige Fiend gekillt, wonach meine Ghoule ziemlich alt aussahen gegen seine 4 Wyvern. Ich konnte trotzdem ein wenig Schaden anrichten und dank meinen nachfolgenden Fiends noch einige Wyvern kicken. Es war aber doch sehr schade, dass ich es nicht geschafft hatte seinen Shadownhunter mit meinen noch nicht ganz frenzy Ghoulen zu surrounden, so hätte ich eventuell das Spiel noch zu meinen Gunsten wenden können. Mein Go auf seine Expansion ist dann aber besser Verlaufen als erwartet, ich konnte ihm ziemlich viel Schaden zufügen und er musste sich zurückziehen. Leider hat auch hier der Shadowhuntersurround wieder nicht geklappt. Er kam dann aber mit viel Verstärkung und Mana zurück und gewann das Spiel. Was mir in diesem Spiel wirklich gefehlt hat, war Burrow für meine Fiends. Als er mich an meiner Expansion gecreepjacked hat, hat er als erstes meine Fiend gekickt und die zwei nachfolgenden ebenfalls. Mit Burrow wäre das sicherlich nicht so einfach passiert und ich hätte bei diesem Kampf definitiv besser abgeschnitten. Seine Expansion creepen zu wollen, war aber ebenfalls eine nicht besonders gute Idee.

Ich habe Leider die Replays noch nicht kopieren können, reiche sie aber sobald als möglich nach.

Replays: Game 1, Game 2

Freitag, 7. März 2008

WCG: SEC #2.2

Das Spiel gegen Sase auf der Bühne ist vorbei. Die erste Map war Echo Island und ich habe dort zu Beginn einfach nicht ins Spiel gefunden. Dementsprechend hat er mich stark dominiert. Trotzdem konnte ich ihn aber recht lange zurückhalten und ihm bei seinen Angriffen ebenfalls viele Einheiten töten. Seine Expansion hat das Spiel jedoch dann doch ziemlich deutlich für ihn ausgehen lassen.

Die zweite Map war Twisted Meadows. Ich hatte mich entschieden hier eine etwas ungewöhnliche Strategie zu spielen und habe sehr schnell auf Tier 3 getecht und bis dahin bloss einige Fiends gebaut. Zu dieser Strategie gehört, dass ich nicht mit einem Aco oder Ghoul scoute, sondern mir erhoffe, seine Position anhand seines Scouts zu erahnen. Das hat leider nicht funktioniert, daher bin ich mit dem DK dann in die falsche Richtung losgelaufen, was mich prompt einen Akolyten gekostet hat. Im weiteren Verlauf vom Spiel konnte ich aber meine Verluste gut kontrollieren und habe auf 50 Supply einen sehr harten Push gemacht, den ihn praktisch alle Einheiten und zwei Gebäude gekostet hat und mich lediglich einen Ghoul und ein TP. An dieser Stelle hatte ich imho sogar einen sehr grossen Vorteil. Jedoch hat mir seine Warden dann etwas später viel Kopfzerbrechen bereitet, nachdem sie mir DK und Lich quasi im Alleingang getötet hat. Das Spiel war dann wieder recht lange ziemlich ausgeglichen, wobei zum Schluss seine Level 6 Warden schlicht und ergreifend zu stark für meine UD Heroes waren.

Ich denke, wenn ich mir vor dem ersten Go einen kleinen Invulnerability Potion für meinen DK gekauft hätte, hätte ich es in seiner Base länger ausgehalten, vielleicht sogar die Warden töten und das Spiel womöglich können. Die Replays findet ihr natürlich wieder auf meiner Replay Page:

1. Map
2. Map

WCG: SEC #2

Endlich ausgeschlafen bin ich nun in den zweiten Tag gestartet. Heute werde ich gegen den Schweden Sase antreten. Da er die letzten 8 (?) Monate in China gewohnt hat und sich dort vermutlich vor allem mit W3 und DotA beschäftigt hat, rechne ich mir keine grossen Chancen aus. Das Spiel findet um 13:45 auf dem Stage statt. Darum muss ich mir nun noch eine gute Antwort auf die Frage des Moderators nach dem Spiel "Warum bist du gerade so vernichtet worden?" einfallen lassen.

Gerade eben habe ich mich noch ein bisschen mit MYM]Ciara eingespielt, nachdem ich im ersten Game ziemlich vernichtet worden bin, habe ich ihm in einem zweiten Spiel besser Paroli bieten können, daher könnt ihr das Speil auch von meiner Replay Page downloaden. => Link

Die Lautstärke hier in der Halle ist übrigens unvorstellbar. Unzählbar viele verschiedene Stände versuchen sich hier mit der Lautstärke zu überbieten, was dazu führt, dass man, egal wo man steht, von allen Seiten beschallt wird. Ein normaler Mensch hält das so ungefähr 30 Minuten lang aus, aber dem eSportler scheint das nichts auszumachen, da überall enorm viele Leute stehen. Ich für meinen Teil habe aber bereits Kopfschmerzen und freue mich darauf, bald die Stille in meiner Boot auf dem Stage geniessen zu dürfen. Diese soll nämlich schalldicht sein, so wie ich gehört habe.

WCG: SEC #1

Wir sind am Mittwoch abend gegen 0:00 in Basel mit dem unserem Minibus in Richtung Hannover losgefahren. Die Idee war natürlich, dass die Spieler während der Reise schlafen können, da der Bus aber nicht gerade bequem war und auch die Platzverhältnisse *etwas* dürftig waren, hat sich das auf wenige 10-20 Minuten des Dösens reduziert. Nichtsdestotrotz sind wir dann pünktlich um 9:00 in Hannover bei beim Player-Hotel angekommen. Zum Glück hatten wir da noch etwa 4 Stunden Zeit um auszuruhen, bis wir an die Eröffnungszeremonie gefahren sind. Leider war das Hotel mit der Zahl der Gäste *etwas* überfordert, und obwohl sich die Angestellten sehr viel Mühe gegeben hatten, konnten wir nicht in unsere Zimmer und daher auch nicht den fehlenden Schlaf nachholen. Das Ganze ist aber halb so schlimm, schliesslich bin ich mir das von zahlreichen eSport Events als Player nicht anders gewohnt :-).

Die Eröffnungsfeier bestand wie eigentlich immer aus ein paar Acts, ein paar wichtigen Leute die ein paar Worte zum Event loswurden und dem Videorückblick zur letzten SEC. Da ich leider ziemlich Müde war und das Programm zum vierten mal sah, konnte ich mich aber nicht so wirklich dafür begeistern ;(.